Ruth – Das Fremde ist auch Heimat

Ruth – Das Fremde ist auch Heimat

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Ruth – Das Fremde ist auch Heimat

Seit 2017 setzt das Festival „Offenes Neukölln“ ein deutliches Zeichen für ein Neukölln, in dem alle Menschen unabhängig von ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, Religion oder Kultur ihren Platz finden, und gegen Diskriminierung und rechte Gewalt. Leider gibt es in diesem bunten Bezirk seit Jahren rechtsextremistische Anschläge. Da war die Morde an Burak Bektas, der 2012 aus bisher ungeklärten Gründen am Neuköllner Krankenhaus auf offener Straße erschossen wurde, und an Luke Holland, der 2015 unter ähnlichen Umständen ermordet wurde. In den letzten Jahren wurden Brandanschläge auf die Autos der Neuköllner SPD-Politikerin Mirjam Blumenthal, des IG-Metall-Aktivisten Detlef Fendt und des Buchhändlers Heinz J. Ostermann verübt. Im November 2017 wurden in der Hufeisensiedlung 16 Stolpersteine gestohlen, die an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. 

Auch in den vergangenen Jahren haben wir uns deshalb als „Kirche in der Gropiusstadt“ an dem Festival beteiligt, um unsererseits ein Zeichen gegen die rechte Gewalt zu setzen. So haben wir 2018 eine Radtour zu Orten rechter Gewalt im Bezirk organisiert und 2018 und 2019 die Vorabendmesse in St. Dominicus zum Thema „offenes Neukölln“ gestaltet. Und im vergangenen Jahr haben wir unter dem Symbol des Regenbogens einen Videogottesdienst mit dem Titel „Die Gropiusstadt ist bunt“ ins Netz gestellt.

In diesem Jahr werden wir am Samstag, dem 5. Juni, um 13 Uhr eine Andacht auf dem Kirchenvorplatz von St. Dominicus halten. Dabei geht es um die biblische Person der Ruth, die ihre Heimat verlässt, um mit ihrer Schwiegermutter in deren Heimat zu ziehen. Sie wird also zur „Fremden“ in einer ihr fremden Umgebung. Aber sie setzt sich gegen die männerdominierte Gesellschaft ihrer neuen Heimat durch.


„Ruth – Das Fremde ist auch Heimat“, mit dieser Andacht wollen wir einen Beitrag leisten, wie die Fremde zur Heimat werden kann und was sogenannte „Fremde“ dazu beitragen können, dass ein Land wirklich zur Heimat für alle Menschen wird, egal woher sie stammen.

Pfarrer i.R. Andreas Schiel

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