In der Woche nach dem Zweiten Advent ist Ingrid Gesell gestorben, sie ist 79 Jahre alt geworden. Zehn Jahre war sie Mitglied im GKR und lange Zeit im Förderkreis der Kapelle. Mit dem Spiritualitätskreis begab sie sich auf die Spuren des Heiligen Franz in Assisi und nahm an einem Klosteraufenthalt in St. Fontaine-André in der Schweiz teil. Viele werden sich an ihr Engagement im und für den Töpferkeller erinnern. Jahrelang hatte sie bei der Aktion „Kinder von Tschernobyl“ mitgemacht. Sie hat Kinder und Betreuer*innen beherbergt. Das Mädchen Vica hat sie wie ein Patenkind angenommen. Ihr Herz schlug ganz für die Kapelle im Orchideenweg. Hier war sie regelmäßige Gottesdienstbesucherin und übernahm viele Kirchdienste. Traurig musste sie erleben, wie alles in den letzten Monaten wegen der Pandemie heruntergefahren werden musste. 

Sie war ein Stück bewegter Gemeindegeschichte. Mit ihrer Vehemenz machte sie es sich und anderen manchmal nicht leicht. Ohne Wenn und Aber ging sie voran. Persönlich hatte sie es oft schwer im Leben. Sie musste manches Leid ertragen und sehen. Doch sie war, wie wir sagten, ein tapferes „Stehaufmännchen“. 

Zwei Tage vor ihrem Tod gestaltete sie noch einmal mit ihren Egli-Figuren die Weihnachtsszene in der Kapelle. Sie konnte nicht wissen, dass es für sie das letzte Mal war. 

Mit dem Wochenspruch vom 2. Advent Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. (LUKAS 21,28) hoffen wir auf ihre Erlösung, auf ihre Befreiung.

Nach dem Artikel Zur Erinnerung an Ingrid Gesell (Zentrumsblatt 01/21 S.6) von Thomas Spiegelberg